Japan-Veranstaltungen im Dezember 2018

2018/12/7
06./07./08. Dezember (Do/Fr/Sa)  21.30 Uhr
Mannheim
Filmvorführung: "Funeral Parade of Roses" OmdtU
"Funeral Parade of Roses": ein Klassiker des queeren japanischen Kinos als Wiederaufführung in restaurierter Fassung - eine Ödipus-Variante aus dem Tokio des Jahres 1969, die den Geist der 60er atmet. Verdreht, verrückt, sexy, fantasievoll, überraschend: In einer Umdeutung der Ödipus-Sage buhlen die Dragqueens Eddie und Leda um die Gunst des Nachtclubbesitzers und Dealers Gonda, der sich für Eddie entscheidet – Anstoß für eine Geschichte um Suizid, Ermordung der Mutter und Begehren des Vaters. Eine lineare Handlung freilich ist ohnehin nicht auszumachen. In verschachtelter Chronologie, voll spielerischer visueller Tricks ist der Film ein Trip in die Schwulenszene von Tokio der 1960er Jahre: Ein audiovisuell einzigartiges, explizites, politisches und assoziatives Dokument, das den Geist der 60er atmet. Der Film, damals noch mit dem deutschen Titel „Pfahl in meinem Fleisch“ versehen, kommt in restaurierter Fassung erneut in die Kinos. ausmacht.
Cinema Quadrat e.V.
Collini-Straße 1

68161 Mannheim
Nähere Infos: https://www.cinema-quadrat.de















 
07. Dezember (Fr) 
Stuttgart
Bildvortrag: Neubauten für Tokyo 2020
Vom 24. Juli bis 09. August finden 2020 die Olympischen Sommerspiele statt. Anlass für ein städtebauliche Neudefinition der japanischen Hauptstadt und den Bau neuer Sportstätten. Die meisten sportlichen Wettbewerbe sollen innerhalb von acht Kilometern um das olympische Dorf ausgetragen werden. Innerhalb dieses Bereichs verteilen sich die Sportstätten auf die "Heritage Zone" im Norden swoie die "Tokyo Bay Zone" im Süden. Der Vortrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Projekte und wird besonders auf das von Kuma Kengo entworfene "Neue Nationalstadion" eingehen. Darüber hinaus werden die Folgen der städtebaulichen Veränderungen beleuchtet und ein Vergleich zu 1964 gezogen. Der Referent Dipl.-Ing. Ulf Meyer aus Berlin ist ausgewiesener Kenner der japanischen Architektur- und Stadtentwicklung. 

Eintritt frei, Spenden erbeten. 
Bürgerzentrum Stuttgart West
Bebelstr. 22
70193 Stuttgart
Nähere Infos: http://www.japan-in-baden-wuerttemberg.de/djg/?cat=15
















 
bis 14. Februar 2019 (Do) 
Ulm
Ausstellung: Von Zauberwesen, Ungeheuern und Gespenstern - Mythen und Legenden im japanischen Farbholzschnitt
Die fantastische Welt der Zauberwesen, Ungeheuer und Gespenster präsentiert sich im Japanischen Farbholzschnitt des 18. und 19. Jahrhunderts umfangreicher und theatralischer, als dies in der westlichen Kunst der Fall ist. Japanische Gespenstermythen teilen unsere Vorstellung, dass Menschen, denen im Leben Unheil, Unrecht oder Gewalt widerfahren ist, keine Ruhe finden. Als Rachegeister suchen sie ihre Peiniger heim. Darüber hinaus erscheinen viele japanische Gespensterwesen als Inkarnation von Naturelementen. Bis heute sind der Glaube an die Existenz gespenstischer Geistwesen und Riten zu ihrer Besänftigung fester Bestandteil der japanischen Volksreligion Shintoismus.

Der japanische Farbholzschnitt (Ukiyo-e) entwickelte sich als Folge der gesteigerten Buchproduktion während der Edo-Zeit (1603-1868) zum primären künstlerischen Darstellungsmittel. Insbesondere Schauspielerportraits und Szenen des Kabuki-Theaters genossen höchste Beliebtheit. In dessen Repertoire tauchen im 19. Jahrhundert die aufregenden Gespenstergeschichten auf. Die theatertechnische Raffinesse des Kabuki mit seinen Drehbühnen, fliegenden Kostümwechseln, Kerzenlichteffekten und unsichtbaren Bühnenhelfern kam der gruseligen Dramaturgie und Inszenierung übersinnlicher Wesen entgegen. Auf hohem handwerklichen und künstlerischen Niveau stellte der Farbholzschnitt die Vorgänge im Kabuki-Theater dar. Auch die Gespenstermythen wurden so zum beliebten Kunstgegenstand mit Souveniercharakter. Das Erscheinungsbild der Zauberwesen entfesselte die gestalterische Fantasie sowohl des Regisseuers als auch des Holzschnittkünstlers.

Die Verwandtschaft und Entwicklung des modernen japanischen Comic Strips (Manga) und Zeichentrickfilms (Anime) aus dem Farbholzschnitt wird mit einem Ausblick in der Ausstellung gleichermaßen beleuchtet. Die von Hanspeter Kunz (Sigmaringen) kuratierte Ausstellung im Museum Ulm umfasst rund 200 Arbeiten, darunter Holzschnitte, Manga-Hefte, Bücher, Zeichnungen auf Papier und Kunststoff (u.a. Production-Cels) sowie Merchandising-Figuren. Ein umfangreiches Programm begleitet die Präsentation. 
Museum Ulm
Markplatz 9
89073 Ulm
Nähere Infos: https://museumulm.de/